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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Das Öl mit den 5 Vokalen, seit über 100 Jahren im medizinischen Einsatz

Wie sein enger Verwandter, der Cajeputbaum, wird der bis zu fünfzehn Meter hohe Niaouli- Baum (Melaleuca viridiflora Sol. ex Gaertn.) auf englisch „paperbark-tree“ genannt, da sich seine Rinde wie hauchdünne Papierfetzen schält. Eine Eigenschaft von vielen Myrtaceen. Der Niaoulibaum ist extrem robust, in Florida ist die Art Melaleuca quinquenervia (Cav.) S. T. Blake sogar ein invasives Unkraut (auf Link klicken, interessante Fotos!), das die lokale Flora gefährdet. In seiner Heimat Neukaledonien stehen ausgedehnte Niaouliwälder, die möglicherweise die Ausbreitung der Malaria verhindern, da Mücken von den duftenden Ausdünstungen der Bäume verscheucht werden.
Aus den lanzettförmigen Blättern wird das ätherische Öl in einer recht hohen Ausbeute von zwei bis drei Prozent destilliert. In Frankreich heißt das dort sehr hoch geschätzte Heilmittel seit den ersten Importen aus Gomène in Neukaledonien Mitte des 19. Jahrhunderts auch „Goménol“.
Die Wirkungen des Öles sind denen des Cajeputöles grundsätzlich sehr ähnlich. Es ist sehr mild, nicht toxisch und wird von den meisten Menschen gut vertragen – auch unverdünnt auf der Haut. Im Unterschied zum Cajeputöl enthält es neben reichlich entzündungshemmendem und schleimlösendem Eukalyptol bis zu 15 Prozent Sesquiterpenole, die vor allem für die Behandlung von chronisch wiederkehrenden Krankheiten wichtig sind. Ungewöhnliche Schwefelverbindungen, die dem Duft manchmal einen leicht käsigen Unterton geben, wirken wie eine Zugsalbe bei Vereiterungen.
Niaouliöl ist hilfreich bei Erkältungen und bei Hautkrankheiten aller Art. Seine gewebestraffenden Eigenschaften helfen bei Krampfadern und Hämorrhoiden. Als ölige Einreibung oder warme Kompresse hilft es bei Blasenentzündungen (mit Eukalyptusöl). Es wird auch als antiallergisch wirksames Mittel eingesetzt.
Aus der komplementären Strahlenmedizin ist es nicht mehr wegzudenken, da es zusammen mit fettem Sanddorn-Öl ungewöhnlich gut vorbeugend gegen Schäden durch Bestrahlungsbehandlungen (beispielsweise bei Brust- und Gehirntumoren) eingesetzt wird. Diese "radioprotektive" Wirkung wurde in einer Studie dokumentiert: Giraud-Robert A M: L'huile essentielle de niaouli (Melaleuca quinquenervia) dans la prévention des radiodermites du cancer du sein. Phytothérapie , Volume 2, Number 3, May 2004 , pp. 72-76(5). Diese Studie ist für $ 42 plus MwSt. bei Springer erhältlich.
Übrigens wird bereits 1912 in einer Ausgabe des einflussreichen British Medical Journal (Ausgabe vom 21. Dezember 1912) vermeldet, dass 20-prozentiges Goménol-Öl (in Olivenöl) bei Tuberkulose mit Erfolg gespritzt wurde (auf Bild klicken zum Vergrößern).


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